Ehrenamtlich unterstützen – Zeit und Beistand verschenken

Die Hospizarbeit beruht wesentlich auf ehrenamtlichem Engagement und ist aus diesem heraus entstanden! Möchten auch Sie Hospizbegleiter/in werden? Oder als ehrenamtlich Mitarbeitende den Christophorus Hospizverein im Landkreis Ebersberg e. V. aktiv werden? Auf dieser Seite erfahren Sie mehr darüber, wie Sie uns unterstützen können.

Ehrenamtliche Hospizbegleiter werden in allen Arbeitsbereichen des Hospizvereins dringend gebraucht (siehe Einsatzmöglichkeiten)! Das größte Einsatzgebiet ist die Arbeit als ambulanter Hospizbegleiter. Das Engagement der ehrenamtlich tätigen Hospizbegleiter ist für uns unerlässlich, um bei Bedarf schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren Angehörigen eine Begleitung anbieten zu können. Auf diese Aufgabe werden Sie umfangreich vorbereitet.

Wir bieten in der Regel ein- bis zweimal im Jahr einen Grundkurs an, der für alle offen ist und Ihnen einen ersten Zugang und eine Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer bietet. Dieser Grundkurs ist Voraussetzung für den Aufbaukurs, der Sie in einer nächsten Stufe auf dem Hintergrund der eigenen Biographie zum Einsatz als ehrenamtliche Hospizbegleiterin und ehrenamtlichen Hospizbegleiter befähigt. Diese Biographiearbeit macht die eigenen Ängste, Wünsche und Hoffnungen bei diesem Thema bewusst und hilft eigene und fremde Ängste und Hoffnungen zu unterscheiden. Ein wichtiges Element dabei ist die Kommunikationsfähigkeit und der Zugang zur eigenen Gefühlswelt. Genaueres zu den beiden Kursen erfahren sie hier.

Als Voraussetzung sollten Sie mitbringen:

  • Zeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Psychische Stabilität
  • Offenheit

Das Grundseminar eignet sich hervorragend dazu, herauszufinden, ob Sie sich dazu in der Lage fühlen.

Aufgaben ambulanter Hospizbegleiter:

Begleiten: Im Mittelpunkt dieser Begleitung stehen immer der schwerkranke oder sterbende Mensch und seine An- und Zugehörigen. Das menschliche Leben wird dabei als Ganzes betrachtet von seinem Beginn bis zum Tod. Denn Sterben ist Leben vor dem Tod.

Unterstützen: Durch Ihr Dasein unterstützen Sie den Wunsch vieler Menschen, in der gewohnten Umgebung zu sterben. Und Sie entlasten die Angehörigen auf diesem oft sehr schweren Weg.

Weitergeben: Ehrenamtliche Hospizhelfer fördern die Verbreitung der Hospizidee in unserer Gesellschaft und enttabuisieren damit das Thema Tod und Sterben. Denn der Tod gehört zum Leben genauso wie der Sterbende zur menschlichen Gemeinschaft.

Die Hospizhelfer erleben ihre Aufgabe, die von Außenstehenden oft als „schwer“ bezeichnet wird, vor allem als eine Erweiterung menschlicher Erfahrung und oft auch als eine persönliche Bereicherung.

Ein Hospizhelfer formulierte es einmal folgendermaßen: „Jede Begleitung ist anders und jede Begleitung ist auf ihre Weise wertvoll. Ich möchte keine missen, auch wenn es nicht immer einfach war und ich manchmal an meine Grenzen kam.“

Einsatzbereiche:

  • In der ambulanten Begleitung zu Hause, in Pflegeheimen und in sonstigen Einrichtungen
  • Im Dienst auf der Palliativstation in Ebersberg und der Hospizinsel in Glonn
  • Zur Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und bei Vorträgen
  • Mit einer Zusatzausbildung als ehrenamtlicher Kinderhospizbegleiter in Zusammenarbeit mit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München
  • Im Trauertreff „Lichtblick“, dem MännerTrauerTreff und dem Trauerstammtisch in Ebersberg
  • Mit einer Zusatzausbildung in der Trauerbegleitung

Und so beschreibt eine aktive Hospizbegleiterin ihre Erfahrungen mit der Ausbildung und ihrer Tätigkeit:

Meine sehr positive Erfahrung mit der Hospizbewegung beim Tod eines Angehörigen mündete einige Jahre später in die Ausbildung. Während des Grund- und noch mehr während des Aufbaukurses kristallisierten sich dabei für mich die Grundvoraussetzungen für eine Begleitung erst richtig deutlich heraus.

Dabei habe ich gelernt: Der Sterbende steht im Mittelpunkt einer Begleitung – auf seine Vorstellungen und Wünsche kommt es an. Und nur darauf! Das heißt dann auch manchmal „Nur“ da sein! Aushalten können, dass man nichts „tun“ kann! Zulassen, dass die persönliche Sicht in den Hintergrund treten muss. Sensibel für die Bedürfnisse des anderen sein. Keine Erwartungshaltung aufbauen. Nicht werten, was gesagt wird oder wie sich jemand verhält. Sich dabei aber auch nicht selbst verleugnen, sondern die eigene Persönlichkeit sinnvoll einsetzen. Stopp sagen, wenn die Kraft nicht mehr ausreicht. Sich von vorgefertigten Vorstellungen lösen.

Das alles will gelernt und geübt sein. Durch Fachvorträge der Ausbilder, Diskussionen in der Gruppe, Rollenspiele. Dabei gilt: flexibel bleiben. Jede Begleitung ist einzigartig, immer wieder muss aufs Neue erspürt werden, was jetzt, in diesem ganz speziellen Augenblick bei diesem ganz speziellen Menschen passt. Deswegen ist bei der Ausbildung die Begegnung mit sich selbst auch so wichtig: Denn nur wer auf sich und seine Grenzen achten kann, entwickelt auch Antennen für andere.

Bereitet die Arbeit auch Freude? Ja, ja und ja!
Hospizhelfer schätzen die Nähe und Offenheit, die sich in den Begegnungen immer wieder ergibt, setzen diese aber beileibe nicht voraus. Sie bieten sich gern als Gesprächspartner an, können aber auch einfach nur schweigend an einem Bett sitzen. Sie nehmen Anteil an jedem Schicksal, schämen sich ihrer Tränen nicht, erleben gleichzeitig jedoch immer wieder, wie „versöhnlich“ es sein kann, wenn ein (langer) Lebens- oder Leidensweg zu Ende geht. In anderen Worten: Hospizhelfer sein heißt auch immer wieder dazulernen, heißt innehalten in unserer hektischen Zeit, heißt „nehmen“, und beileibe nicht nur „geben“.